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Kathedrale Lugano: Ambrosianisches Läuten
Die ambrosianische Läutkultur ist eine Besonderheit der Glocken- und Läuttradition im Tessin, das historisch stärker mit Norditalien als mit der übrigen Schweiz verbunden war. Die Glocken und Läutarten des Tessins stammen überwiegend aus dem benachbarten Oberitalien, wobei viele der installierten Glocken von renommierten Giessereien wie Barigozzi (Mailand) und Bizzozero (Varese) gefertigt wurden.
Auffällig ist die Montage der Glocken in den engen Kirchtürmen des Tessins, die ihnen beim Läuten einen spektakulären Schwung verleiht. Dank der speziellen Konstruktion der Joche und Gegengewichte können auch grosse Glocken mit relativ geringem Kraftaufwand geläutet werden. Allerdings ist der Läutrhythmus langsamer als in den nördlicheren Regionen.
Die Läutetraditionen im Tessin umfassen verschiedene Formen, darunter das „a’sbalzo“, bei dem die Glocken 90 Grad aus dem Turm schwingen, was besonders an Werktagen und normalen Sonntagen üblich ist. Eine bedeutende Rolle spielt das „Concerto ambrosiano“, das an hohen kirchlichen Feiertagen erklingt und bei dem die Glocken auf über 160 Grad schwingen. Diese Tradition hat ihre Wurzeln in der früheren Zugehörigkeit des Tessins zum Bistum Mailand und ist nach dem heiligen Ambrosius benannt.
Seit 1930 entwickelt die Firma Muff eigene elektromechanische Glockensteuerungen für das ambrosianische Kulturläuten. Ein herausragendes Projekt war 1932 die Elektrifizierung des berühmten Geläuts im Dom von Mailand. Diese historische Modernisierung war ein bedeutender Meilenstein und bezeugt die Innovationskraft des Unternehmens, das seither zur Weiterentwicklung der Läuttechnologie in Europa beiträgt.
Mit der neuesten Generation von Läutmaschinen (LM4), setzt das Familienunternehmen die Tradition fort. Muff steht für schweizerische Handwerkskunst auf höchstem Niveau und ist in der Kathedrale von Lugano für das Glockenläuten, das Stundenschlagen und die Zeitanzeige verantwortlich. Das liturgische Läuten wird von unserer SIGNUM kontrollier.