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Traditionelle Nietkunst: Restaurierung Schiffssteg in Luzern

Restaurierung von alten Schiffsbrücken: Metallbau nach althergebrachter Nietkunst

Schon zu Eiffelturms Zeiten 1887 wurden Winkelprofile warm vernietet. Diese Kunst beherrschen wir heute noch. Der Ablauf muss Hand in Hand gehen, sodass die Energie und das Zusammenziehen unter dem Niet erfolgreich ausgeführt werden. Nieten muss gelernt sein. Selbst unsere Auszubildenden erlernen dieses verlorene Handwerk. Wir fühlen uns verpflichtet, Handwerkskunst weiterzugeben. Mit dem Auftrag von Shiptec AG aus Luzern konnten wir einen zerfallenen Schiffssteg wieder restaurieren.

Das Warmvernieten ist eine traditionelle Verbindungstechnik, die insbesondere im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert weit verbreitet war. Diese Methode wurde auch beim Bau des Eiffelturms im Jahr 1887 angewendet. Hier sind einige Details über das Warmvernieten:

  1. Material und Vorbereitung:

    • Nieten bestanden in der Regel aus Stahl und wurden vor dem Einsatz auf hohe Temperaturen erhitzt.

    • Winkelprofile und andere Bauteile, die vernietet werden sollten, wurden präzise vorgefertigt und an die Baustelle gebracht.

  2. Erhitzung der Nieten:

    • Die Nieten wurden in tragbaren Schmiedefeuern oder Öfen auf Rotglut erhitzt (ca. 1000°C).

    • Das Erhitzen machte die Nieten weicher und somit leichter formbar.

  3. Setzen der Nieten:

    • Eine erhitzte Niete wurde schnell durch die vorgebohrten Löcher der zu verbindenden Bauteile gesteckt.

    • Während ein Arbeiter (Halter) den Kopf der Niete mit einem schweren Hammer oder einem speziellen Haltewerkzeug fixierte, bearbeitete ein anderer Arbeiter (Nieter) das überstehende Ende mit einem Hammer oder einer Nietmaschine.

  4. Verformung und Abkühlung:

    • Durch das Hämmern wurde das Ende der Niete flachgedrückt und halbrund verbreitert, wodurch die Bauteile fest zusammengehalten wurden.

    • Beim Abkühlen zog sich die Niete zusammen und erzeugte eine sehr starke, dauerhafte Verbindung.

  5. Koordination und Teamarbeit:

    • Der Prozess erforderte eine präzise Koordination und Zusammenarbeit mehrerer Arbeiter.

    • Effizienz und Geschwindigkeit waren entscheidend, da die Niete nur in warmem Zustand formbar war.

Das Warmvernieten war eine essenzielle Technik im Brücken- und Stahlbau, die nicht nur beim Eiffelturm, sondern auch bei vielen anderen bedeutenden Bauwerken dieser Zeit Anwendung fand. Heutzutage ist das Verfahren aufgrund modernerer Verbindungstechniken wie Schweissen und Schraubverbindungen seltener geworden, wird aber immer noch in bestimmten Restaurierungsprojekten und traditionellen Handwerksbetrieben gepflegt.

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